Am Donnerstagnachmittag hieß es nun zum vierten Mal: Vorhang auf – Bühne frei!
Unsere Schülerinnen und Schüler des WP-Bereiches Darstellen und Gestalten präsentierten uns die von ihnen erarbeiteten Bühnenstücke. Das Motto des diesjährigen Theater-Nachmittages lautete „Grenzbereich“.
Laut Definition ist ein Grenzbereich – wie der Name schon sagt – ein Bereich um eine Landesgrenze, aber durch unser Schulgelände verläuft keine Landesgrenze. Da haben wir in Erdkunde also nichts verpasst. Die Schüler*innen der DuG-Kurse fragten sich also, ob der Begriff denn noch etwas anderes bedeuten könnte? Die Antwort: Natürlich! Es gibt auch andere Grenzbereiche. Die, die man nicht sehen kann. Die, die nur in unseren Köpfen sind.
Auch diese Grenzen trennen, grenzen ab, schließen aus, aber man kann sie auch überwinden, niederreißen und übertreten.
Und so wurden an diesem Nachmittag viele Grenzen überschritten:
Die Jahrgangsstufe 7 nahm uns mit ihrem Stück „Seelenwelten“ auf die Reise in unser Inneres und übertrat dabei die Grenze zwischen der guten und der schlechten Seelenwelt. Während dieser fantasievollen Geschichte wurde es dem Zuschauer selbst überlassen, darüber nachzudenken, welche Seelenwelt in ihnen ist.
Mit „Schiefe Blicke, laute Wörter“ übertrat die Jahrgangsstufe 8 eine deutlich realere Grenze: Frauen auf der ganzen Welt ertragen täglich verbale Gewalt und Misshandlungen. Mit ihrem Stück setzten sie Schülerinnen ein Zeichen dafür, dass diese Gewalt nicht klein geredet werden soll und Frauen jede Hilfe erhalten sollten, die sie verdienen.
Die Grenze zwischen der Kindheit und dem Erwachsenwerden wurde im Bühnenstück „If“ der Jahrgangsstufe 9 thematisiert: Bea, die Hauptfigur, lernt dabei, dass alle Kinder ihre „Imaginären Freunde“ brauchen, ganz besonders beim Erwachsen werden. Denn nichts, was man liebt, kann je vergessen werden. Erinnerungen helfen uns dabei - die leben ewig, tief in unseren Herzen.
Die Jahrgangsstufe 10 überschritt mit ihrem Stück „Eine Milliarde“ eine moralische Grenze, indem die Frage diskutiert wurde: Würde ich für eine Milliarde einen Menschen umbringen? In Anlehnung an Dürrenmatts Der Besuch der alten Dame nahmen die Schüler*innen die Zuschauer mit auf eine Reise zum fiktiven Ort Güllen und der Milliardärin Claire Zachanassian, die für eine Milliarde den Tod ihrer alten Jugendliebe Alfred Ill fordert, um sich die Gerechtigkeit zu kaufen, welche sie als junge Frau nicht erfahren konnte. Mit der Frage: „Und ihr? Hättet ihr das auch gemacht? Für eine Milliarde?“ entließen die Darstellenden die Zuschauer in den noch jungen Abend.
Das Publikum applaudierte den Schülerinnen und Schülern fleißig und alle waren sich einig: Wow! Was für ein toller Nachmittag. Alle waren stolz auf die Schülerinnen und Schüler, die ihre Sache richtig gut gemeistert haben.
Und nun freuen wir uns schon alle wieder auf das nächste Schuljahr.
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